Über die Kunst, eine Woche ohne Internet und Telefon zu verbringen.
In den letzten Jahren ist mir aufgefallen, wie oft ich auf mein iphone schaue. Ziemlich oft!
Mehrfach hatte ich mir vorgenommen einen sogenannten Digital Detox zu machen. Einfach mal alles ausstellen – für eine Woche.
Als ich kürzlich zum Yoga üben in Indien war, hatte ich endlich keine Ausrede mehr. Also wollte ich es mal ausprobieren.
Während meines Aufenthalts in Purple Valley, Fortbildung und Urlaub in einem, da sollte es mir doch leicht fallen, das iphone nur als Wecker und Fotoapparat zu nutzen und sonst gar nicht.
Am ersten Tag des Retreats mit John Scott, David Keil und Gretchen habe ich mein iphone dann tatsächlich auf Flugalarm gestellt! So einfach?
1 Woche offline…verführerisch und gleichzeitig angstauslösend…ich könnte ja was wichtiges verpassen. Vielleicht eine wichtige Anfrage zu meinem Yogaunterricht? Aber ich habe doch die Abwesenheitsanzeige aktiviert! Vielleicht informiert mich meine liebe Nachbarin darüber, das wichtige Post angekommen ist. …so wichtig wird schon nichts sein. (Und falls doch?) Aber eine Woche sollte man sich doch mal erlauben können, nicht ständig erreichbar zu sein. Oder?
Während ich mich in Purple Valley umschaue, scheine ich nicht die einzige zu sein, der es so geht. Ich habe den Eindruck, fast alle schauen ständig auf ihr smartphone, ihr ipad oder ihren Laptop. Und viele verbringen täglich wirklich Stunden damit. Dabei sind wir doch auf Retreat! Rückzug aus dem Alltag!
Ist es nicht verrückt wie abhängig wir Menschen in unserer digitalen Welt von Internet, E-Mails, whatsapp, facebook und sms sind?
Wir wollen mit anderen verbunden, im Kontakt sein, wollen wissen, was bei den anderen so los ist. Aber wieso kommen wir dann nicht auf die Idee, einfach mal anzurufen? Einfach mal bei der Freundin vorbei zu gehen. Uns einfach privat also persönlich, in „echt“ auszutauschen?
Als ich noch jung war, so vor 20 Jahren…;) war es normal seine Freunde spontan zu besuchen, anzurufen, sich zu treffen. Zu der Zeit hatten nur sehr wenige ein Mobiltelefon und auch das Internet steckte noch in den Kinderschuhen.
Das waren schöne Zeiten, man hatte noch Zeit füreinander und war nicht so sehr damit beschäftigt sich mit seinen virtuellen Freunden über Dinge auszutauschen, die virtuell leider ständig zu Missverständnissen führen. Das heißt man ist ja noch mehr damit beschäftigt, diese aus dem Weg zu räumen.
Es wurden Verabredungen eingehalten und nicht 10 Minuten vorher abgesagt, weil ja jeder stets erreichbar ist. Zumindest wird das erwartet.
Versteht mich nicht falsch, ich schätze das Internet und die neuen Möglichkeiten, aber ich stelle diese neue Technik auch immer wieder in Frage.
Was suchen wir denn im Leben? Finden wir das online? Mache finden ja tatsächlich ihre große Liebe im Netz!
FAZIT
Während meiner offline Phase, hat es mir tatsächlich sehr gut getan, mich nicht mit Dingen zu beschäftigen, die mich während meiner Auszeit hier ablenken.
Retreat – Den gewählten Rückzug einfach mal auskosten. Genießen.
Eine Woche ohne Nachrichten, die mich um 6h morgens ins Grübeln oder in den Unmut stürzen.
Ich hatte auf einmal so viel Zeit, die einfach zum Sein da ist und nicht gefüllt werden musste mit Dingen, die man unbedingt online erledigen muss. Nichts was unbedingt geplant werden muss.
Ich habe 200 emails innerhalb einer Woche bekommen, davon waren aber nur 30 wichtig und zu beantworten.
Das dauerte dann eine Stunde und 10min.
Super effizient oder?
Durch diese Erfahrung habe ich mir jetzt vorgenommen nur noch einmal täglich meine emails abzurufen und zu beantworten. Am Wochenende möchte ich mir Internetfrei nehmen.
Ich gehe davon aus, das ich am Ende effizienter werde. Vielleicht bin ich sogar überrascht darüber, wieviel weniger Zeit am Rechner benötige und wieviel weniger ich im Büro arbeiten muss.
Und hoffentlich kann ich dich ein wenig damit inspirieren.
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