Der Wert einer Ashtanga Yoga Ausbildung

Inke Shenar im Interview mit Stefanie Kühn


„Wir bieten Atmosphäre, Beziehung und Individualität“

Es ist ein sonniger Tag im Mai, in der stimmensummenden Schanze treffe ich Inke zu einem Gespräch, um mit ihr über ihre bisherigen Ashtanga Yoga Ausbildungen zu sprechen.


Stefanie: Inke,wie viele Ausbildungen hast du schon angeboten?

 

Inke: Fünf! Vier Ausbildungen habe ich jeweils über zwei Jahre alleine geführt. Aktuell biete ich gemeinsam mit meiner Kollegin Anna Rossow eine Ausbildung über 15 Monate an.

 

Stefanie: Wie ist es angehende YogalehrerInnen auszubilden? Was lernst du daraus?

 

Inke: Es ist toll und manchmal auch nicht! Die TeilnehmerInnen sind sehr motiviert und man bekommt insbesondere zu den Hamburger TeilnehmerInnen, die auch den Unterricht in der Woche besuchen, eine starke Verbindung.

Ich werde herausgefordert meine Comfort Zone zu verlassen. Ich muss Fragen beantworten, die mich zum Nachdenken anregen und mich zur Auseinandersetzung mit mir herausfordern. Ich muss mich anders als im regulären Unterricht stärker strukturieren, mir Kritik anhören …lacht… wer mag das schon… und mir überlegen, wie ich Dinge so erkläre, das sie verständlich für alle sind. Ich muss ja viel mehr reden als im Mysore Unterricht.

Ich lerne, dass ich klarer werden muss. Von Beginn an müssen die Aufgaben innerhalb der Ausbildung verständlich formuliert sein, damit deutlich ist, was wir erwarten und vor allem warum. So macht Lernen und Lehren für alle Freude.

 

Stefanie: Es gibt mittlerweile so viele Ausbildungen zum Yogalehrer. Was kennzeichnet deine Ausbildung?

 

Inke: Sie ist eine Ausbildung, die die eigene Erfahrung in den Vordergrund stellt. Keine kurze Ausbildung. Erfahrung braucht Zeit. Das Lernen und Lehren entwickelt sich langsam. Es gibt da keine Abkürzung (Inke lächelt dabei). Und dabei braucht man vielleicht auch keine Ausbildung, wenn man ansonsten über viele Jahre sich intensiv mit dem Ashtanga System auseinander gesetzt hat. Und dann hoffentlich noch mit Anatomie, Philosophie und Chanten.

Einfach Schüler sein für mehrere Jahre bei einem Lehrer, der einen kennt und begleitet. Vielleicht auch mal die Knöpfe bei einem drückt. Nicht einfach mal so schnell nebenbei.

Ich biete ein echtes Interesse an den Teilnehmerinnen. Und ja, es ist gewiss mit einigen leichter und natürlicher eine Verbindung herzustellen. Mit anderen braucht es mehr Zeit oder der Kontakt ist auch einfach unterschiedlich intensiv. Aber da die Gruppen immer in einem kleinen Rahmen (10 oder 11 Personen) stattgefunden haben und auch in Zukunft nicht mehr als 16 Teilnehmer werden, ist dieser Austausch möglich. Wir bieten eine persönliche Atmosphäre, Beziehung und Individualität. Mit dem Focus die Autonomie auch in der Ausbildung zu stärken

 

Stefanie: Was macht eine Yoga Ausbildung so wertvoll? Und was ist das Besondere bei Anna und dir?

 

Inke: Ich lerne fürs Leben, fürs Yoga und für mich. Wenn ich mehr lernen und verstehen möchte, ist die Yoga Ausbildung eine tolle Möglichkeit mich über einen längeren Zeitraum mit der Thematik Yoga zu beschäftigen. In unserer Ausbildung merken die Auszubildenden den geschützten und vertrauensvollen Rahmen relativ schnell zu schätzen. Ich kann als TeilnehmerIn einfach so sein wie ich bin. Ich muss mich nicht verstellen. Auch innerhalb einer festen Gruppe entsteht ein starkes Vertrauen, das macht Lernen richtig toll. Ein geschützter Rahmen! (Inke sagt dies mit Nachdruck in der Stimme.) Ich muss nichts darstellen.

 

Stefanie: Vielen Dank für das tolle Interview, Inke!

 

Inke: Ich danke dir!

 

Die nächste Ausbildung bei Inke Shenar zum Ashtanga Yogalehrer startet in diesem Sommer 2016. Wird das dein Sommer?

 

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